Montag, 11. Juni 2012

Kathmandu/Nepal

Warum ich mich im letzten Monat nur so wenig geschrieben habe, lag einerseits am Arbeitsstress und andererseits daran, dass ich mich mit einem ehemaligen Kollegen für eine verlängertes Wochenende nach Nepal abgesetzt habe.

Die Anreise nach Delhi war schon interessant. Da die Flüge ausgebucht waren, bin ich die Reise hinunter nach Delhi mit dem Auto angetreten. Nach 12 Stunden Fahrzeit, 2 mal Fahrer- und einmal Autowechseln, bin ich etwas gerädert in Delhi angekommen.
Am nächstes Tag ging es dann weiter nach Kathmandu. Wichtig ist, genügend US $ und ein Passfoto mit zuhaben.
Das 2 Wochen Visa kostet 25US$. Die nehme an der Visastelle (Immigration Office) nicht mal Ihr eigenes Geld (Nepal Rupie) an. Das sollte doch einem zum Denken geben. Auch die Zimmerpreise in den Hotels sind in US$ ausgewiesen. Zahlt man dann mit der Kreditkarte, wird man ein Opfer des Wechselkurses. US$ in Nepal Rupie und dann wird noch in Euro umgerechnet. Unterm Strich zahlt man die Summe statt in US$ in Euro. :-(

Nachdem wir uns ein Hotel gesucht haben, wurde die Altstadt erkundet. Dort haben wir auch ein typisches Nepali-Essen (unterscheidet sich nicht sehr viel von der indischen Küche) zu uns genommen. Die Stadt selbst lebt nur vom Tourismus.

Die Stadt ist überflutet von Leuten, die sich im Himalaya Gebirge austoben wollen. Ein Großteil reist dann weiter Richtung Mount Everest und Annapurna.
Unsereins hat sich mit der Umgebung von Kathmandu begnügt. Als erstes Ausflugsziel wurde der Swayambhunath, eine der ältesten Tempelanlagen der Welt, auserkoren. Aufgrund der großen dort lebenden Affenpopulation wird Swayambhunath auch „Tempel der Affen“ genannt.


Die Biester sind sehr frech. Als ich meine Wasserflasche für eine Foto abgestellt habe, hat sich gleich eine Affe die Flasche gekrallt. Als er bemerkt hat, das da nur Wasser drinnen ist, hat der die Flasche wegschubst.

Der Dieb
Nachdem wir dann die 365 Stufen überwunden haben ...



...wurden wir mit einem schönen Ausblick auf Kathmandu belohnt.



Leider hat in dieser Tempelanlage auch schon der Kommerz Einzug gehalten.


Aber diese Händlerin lässt sich trotz der Besucher nicht aus der Ruhe bringen.


Danach ging es quer durch die Stadt retour zum Hotel und zum Pool. Am Abend haben wir uns dann wieder ein Nepali-Essen in Thamel ausprobiert.
Am nächsten Tag ging es dann zum Königspalast, wo sich im Juni 2001 eine Tragödie abspielte. Nach der offiziellen Untersuchung lief der Kronprinz Dipendra Amok und erschoss 11 Mitglieder seiner Familie, einschließlich seiner Eltern, ehe er die Waffe gegen sich selbst richtete. Nachfolger wurde der im Volk weitgehend unbeliebte Bruder des Königs, Prinz Gyanendra. Im Mai 2008 wurde dann durch das Parlament die Monarchie abgeschafft und der König vor die Tür gesetzt. Seit 2009 ist der königliche Palast für Besucher zugänglich.


Foto by Ed Douglas

 Foto by Ed Douglas

Fotoapparate und Handys müssen vor dem Betreten abgegeben werden, nur eine Wasserflasche ist erlaubt.

Am Nachmittag war dann wieder Pool angesagt und am Abend haben wir dann einen "Geheimtipp der Rezeption", das Restaurant 1905, besucht. Und wieder haben wir uns Nepali-Essen gegönnt. Ehrlich gesagt, ich vermute, da gibt es eine Großküche und die versorgt ganz Kathmandu mit Nepali-Essen. Immer das gleiche. Der einzige Unterschied war eigentlich nur die Nachspeise. Aber die hatten wenigsten einen ordentlichen Tafelwein aus Australien, dafür war auch das Essen doppelt so teuer als in den vorherigen Restaurants, aber man gönnt sich ja sonst nichts ;-)
Leider war unser Aufenthalt damit wieder zu Ende, Sonntagmittag ging es dann zum Flughafen. Bis man dann im Flieger sitzt, galt es noch ein paar Hürden zu meistern.
Am Eingang vom Flughafen wird einmal Pass und Ticket kontrolliert. 20m weiter wird das Gepäck geröntgt und selbst wird man abgetastet. Danach ging es zum Schalter. Die Dame am Schalter war uns gnädig und wir bekamen Sitze am Notausgang(mehr Beinfreiheit). Die nächste Station war wieder das Immigration Office, Pass und Ticketkontrolle. Nachdem wir in der Lounge, welche ziemlich konträr zum restlichen Flughafen ist und locker mit europäischen Loungen mithalten kann, die restliche Wartezeit vertrieben haben, ging es weiter zum Security Check. Egal ob der Detektor piepst oder nicht, man wird wieder abgetastet.
Danach wurden wieder Ticket und Pass kontrolliert. Am Gate angekommen wurde das Sicherheitsspiel mit dem Abtasten plus Ticket und Passkontrolle weitergeführt. Der Flieger stand direkt vor der Tür, keine 20m entfernt. Und was erwartet uns dann an der Treppe zum Flieger, richtig, eine Handgepäckskontrolle und wieder abtasten. Ich glaube, die stehen darauf.
Da habe ich mich schon richtig auf meine Baustelle gefreut, welche ich dann am Montag früh wieder erreicht habe. ;-)

Sonntag, 3. Juni 2012

Rohtang Pass II

Heute früh um 06:00 Uhr ging es auf den Rohtang Pass alias Leichenhügel (pile of corpses wird er von den Nepalesen genannt) hinauf. Gleich nach den ersten Kilometer fanden wir uns im Stau wieder. Stoßstange an Stoßstange ging es dann den Berg hinauf.




Touristen ohne Ende strömen dem Pass entgegen. Wenn es zu viele Autos sind, hält die Polizei schon mal den Verkehr an und es entstehen endlose Staus. Wartezeiten bis zu einer halben Stunde, Stunde, sind keine Seltenheit.






Und damit man nicht verhungert, kann man sich an einem gerösteten Maiskolben laben. Pech nur, wenn man keinen guten Kleber für die Dritten hat. Um diese Kolben abzunagen bedarf es ein ausgezeichnetes Gebiss. Auch laufen Händler mit Thermoskannen herum um (sauteuren) Kaffee anzubieten.

Über den 3978m hohen Rohtang Pass führt der National Highway 21 und verbindet den Bundesstaat Himachal Pradesh mit dem Bundesstaat Jammu und Kashmir. Ins Kashmirgebiet gibt es nur 2 Hauptverbindungen und eine davon ist der Rohtang Pass. Leider ist der Zustand der Straße eines National Highways nicht würdig. Zwar werden in den Sommermonaten Reparaturmaßnahmen durchgeführt aber der Arbeitsverlauf ist eher sehr müßig und langsam.

Nachdem man sich dem Berg hinauf geschlängelt hat, viele kämpfen mit der Höhe und mit der kurvenreichen Straße (erkennt man daran, dass Sie sich das Frühstück oder Mittagessen wieder durch den Kopf gehen lassen), sieht man warum so viele indische Touristen hinauf wollen. Sich einfach im Schnee zu entspannen. Die dazugehörigen Schianzüge und Gummistiefel gibt es wie üblich am Straßenrand zum Ausleihen. Auch kann man dort seine ersten Erfahrungen im Schifahren sammeln, wobei die meisten nach 10-15 Minuten entnervt aufgeben.




Unsereins hat sich lieber etwas abseits vom Trubel aufgehalten und ist Richtung Berg marschiert. An solchen unberührten Plätzen kann man erkennen, dass die Wanderlust der Inder sich in Grenzen hält.




Vor allem hat man einen wunderbaren Ausblick auf die umliegende Bergwelt.






Danach ging es wieder Richtung Unterkunft. Warum der Berg so verrufen ist, kann man am nächsten Bild erkennen. Das Foto habe ich aus dem Auto gemacht. Unten links kann man die Gummileiste von der Autoscheibe erkennen. Aber ich habe zum Glück einen erfahrenen Fahrer.


Da man nach einer Wanderung durstig ist, sind wir auf einen Tee in Mahri, ein kleiner Ort auf dem Weg zum Pass hinauf, eingekehrt.


Und was sticht dann ins Auge??
Ein Plakat der Österreich Werbung!


Ich hoffe, es bringt den erwünschten Erfolg. ;-)

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